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Kompaktlexikon der Biologie: Apiaceae

Apiaceae, Umbelliferae, Doldengewächse, Fam. der Araliales mit ca. 300 Gatt. und 3000 Arten, die vor allem in den außertropischen Gebieten der nördlichen Erdhälfte verbreitet sind. Es sind fast immer ausdauernde Kräuter mit rübenartiger Wurzel oder einem Rhizom als Überwinterungsorgan. Die Blätter sind wechselständig, einfach oder mehrfach oder fingerförmig gefiedert, ohne Nebenblätter, jedoch häufig mit großer Blattscheide. Die fünfzähligen weißen oder gelben Blüten sind in zusammengesetzten oder einfachen Dolden (Blüte) angeordnet ( vgl. Abb. ). Der unterständige Fruchtknoten trägt ein Nektar absonderndes Griffelpolster (Stylopodium), das Insekten anlockt. Die Frucht ist eine Doppelachäne, die bei der Reife in zwei einsamige Spaltfrüchte zerfällt ( vgl. Abb. ). Alle Teile der Pflanzen enthalten in Sekretgängen (Sekretgang) etherische Öle und Gummiharze (Harz). Dazu gehören Mono- bzw. Sesquiterpene, Phenylpropanderivate, Cumarine, und Polyacetylenverbindungen, die für die hohe Giftigkeit einiger Apiaceae, z.B. des Wasserschierlings (Schierling), verantwortlich sind.
Viele Arten werden als Gemüse genutzt, so die Möhre (Daucus carota), der Sellerie (Apium graveolens) und der Pastinak (Pastinaca sativa). Als Gemüse und Gewürzpflanze wird die Petersilie (Petroselinum crispum) verwendet. Die giftige Hundspetersilie (Aethusa cynapium) unterscheidet sich von der echten Petersilie durch einseitig ausgebildete zurückgeschlagene Hüllblätter (Hüllblatt). Weitere Gewürzpflanzen sind der aus Osteuropa stammende Gartenkerbel (Anthriscus cerefolium), der Liebstöckel (Levisticum officinale) und der Dill (Anethum graveolens). Frucht-, Gewürz- und Heilpflanzen sind der Fenchel (Foeniculum vulgare), der Anis (Pimpinella anisum), der Koriander (Coriandrum sativum), der Kümmel (Carum carvi) sowie der Kreuzkümmel (Cumimum cyminum). Als Heilpflanze wird die Engelwurz (Angelica) genutzt. Gefährliche Giftpflanzen sind der Gefleckte Schierling (Conium maculatum) und der Wasserschierling (Cicuta virosa).



Apiaceae:a Hundspetersilie (Aethusa cynapium), b Gefleckter Schierling (Conium maculatum), c Wasserschierling (Cicuta virosa), d Wurzel von c, e Bleichsellerie (Apium graveolens), f Einzelblüte von e



Apiaceae: Früchte verschiedener Arten der Apiaceae: a Kreuzkümmel, b Dill, c Kümmel, d Koriander, e Petersilie

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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