Kompaktlexikon der Biologie: Apikaldominanz
Apikaldominanz, bei Pflanzen die Hemmung der Entwicklung von Seitenknospen und somit seitlichen Trieben und Ästen durch die Gipfelknospe. A. kann je nach Pflanzenart unterschiedlich stark ausgeprägt sein und sich während der Entwicklung einer Pflanze verändern. Diese altersabhängige, zunächst stark und später schwach ausgeprägte A. lässt sich bei vielen Bäumen beobachten, die anfangs unverzweigt an Höhe gewinnen, bevor sie nach einigen Jahren Verzweigungen ausbilden. Zu den krautigen Pflanzen mit ausgeprägter A. zählen Mais und Sonnenblume, wohingegen es sich bei der Tomate um eine Pflanze mit ausgesprochen schwacher A. handelt, da Seitenverzweigungen nur wenige Zentimeter unterhalb der Sprossspitze vorhanden sind.
Die A. wird hormonell gesteuert, wobei vom Gipfelmeristem produzierte Auxine die Entwicklung der Seitenknospen hemmen. Hingegen fördern Cytokinine deren Ausbildung, sodass A. auf dem Konzentrationsverhältnis dieser beiden Pflanzenhormone basiert. Neuere Ergebnisse lassen jedoch vermuten, dass auch andere Hormone die A. regulieren.
Die Ausbildung von Seitentrieben kann verhindert werden, wenn nach Entfernen der Sprossspitze weiterhin Auxine zugeführt werden. Ansonsten kommt es zum raschen Wachstum von Seitentrieben. Bei Nadelbäumen lässt sich gut beobachten, wie eine der Seitenachsen die Funktion des Haupttriebes übernimmt, wenn dieser zuvor entfernt wurde.
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