Kompaktlexikon der Biologie: atelische Bildungen
atelische Bildungen, Exzessivbildungen, Luxusbildungen, Bez. für Strukturen, deren funktionelle Bedeutung für einen Organismus unklar geblieben ist, die also keinen Anpassungscharakter zu besitzen bzw. in manchen Fällen z.B. wegen ihrer Größe sogar zweckwidrig zu sein scheinen (hypertelische Bildungen). Beispiele sind mächtig entwickelte Eckzähne bei verschiedenen fossilen Säugetieren wie z.B. dem Säbelzahntiger oder das eine Spannweite von mehr als 3 m aufweisende Geweih des Riesenhirschs (Megaloceros). Atelische Bildungen sind auch die extrem entwickelten Prachtkleider bei männlichen Paradiesvögeln und Hühnervögeln. Diese stehen im Dienste der Fortpflanzung und sollen als „übernormale Reize“ den Geschlechtspartner fortpflanzungsbereit machen, indem sie stärkere Reaktionen hervorrufen.
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