Kompaktlexikon der Biologie: Augenfleck
Augenfleck, Stigma, 1) Botanik: roter Pigmentfleck, häufig am Rand von Chloroplasten (z.B. Chlamydomonas) oder seltener an der Geißelbasis (z.B. Euglena) einzelliger Algen, mit dessen Hilfe sich diese positiv und negativ fototaktisch bewegen können (Fototaxis). Der A. besteht aus einer Ansammlung von Carotinoide enthaltenden Lipidtröpfchen, die den eigentlichen Fotorezeptor beschatten und dadurch ein einfaches Richtungssehen ermöglichen. Der Fotorezeptor selbst besteht aus Rhodopsin und ist wahrscheinlich in der Plasmamembran lokalisiert. Seine größte Empfindlichkeit liegt im Bereich des grünen Lichtes bei einer Wellenlänge von ca. 495 nm. Die Zoosporen und Gameten der Braunalgen (Phaeophyceae) besitzen in ihren Chromatophoren ebenfalls einen Augenfleck.
2) in der Zoologie augenförmige Farbmarkierungen auf den Flügeln von Schmetterlingen (z.B. Tagpfauenauge), an Raupen oder den Kiemendeckeln von Fischen. Die A. dienen der Abschreckung (Abwehr).
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.