Kompaktlexikon der Biologie: Autoradiographie
Autoradiographie, Standardverfahren zum Nachweis radioaktiver Stoffe bzw. radioaktiv markierter Makromoleküle. Das Ergebnis der A. ist nach der chromatographischen oder elektrophoretischen Auftrennung von Nucleinsäuren (Nucleinsäurehybridisierungen, genetischer Fingerabdruck, DNA-Sequenzierung), Proteinen (Western Blot) und anderen Makromolekülen ein so genanntes Autoradiogramm, d.h. ein durch die radioaktive Strahlung geschwärzter Röntgenfilm. A. kann aber auch direkt auf mikroskopischen Schnitten angewendet werden (in situ-Hybridisierung). Die bei der A. am häufigsten verwendeten Isotope sind 3H, 14C, 35S und 32P, die je nach Anwendung durch in vitro- oder in vivo-Reaktionen in die Makromoleküle eingebaut werden.
Bei den weichen β-Strahlern 3H und 14C wird die Signalstärke häufig durch fluoreszierende Verbindungen in den verwendeten Trenngelen erhöht. Kommen jedoch harte β-Stahler wie 32P zum Einsatz, die so energiereich sind, dass die Strahlen den Röntgenfilm durchdringen, werden fluoreszierende Verstärkerschirme eingesetzt, deren Strahlung zur Schwärzung des Röntgenfilms führt.
Um dem generellen Bestreben, im Laboralltag den Einsatz radioaktiver Isotope weitestgehend zu vermeiden, Rechnung zu tragen, kommen bei der A. inzwischen neue Verfahren zum Einsatz bei denen die Markierung nicht radioaktiv, sondern mit fluoreszierenden Verbindungen erfolgt. (Chromatographie, Elektrophorese)
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