Kompaktlexikon der Biologie: Behaviorismus
Behaviorismus, von J.B. Watson (1878-1958) und E.L. Thorndike (1874-1949) im Jahre 1912 begründete amerikanische Schule der Psychologie, die in ihrer Extremform davon ausgeht, das sich das gesamte Verhaltensinventar von Lebewesen durch erlernte Verknüpfungen zwischen Reizen und Reaktionen (Reiz-Reaktions-Schema) erklären lässt. Aus diesen Überlegungen resultierte im Neobehaviorismus (ab ca. 1930) eine spezifische Lerntheorie, durch die beschrieben wird, wie sich die Verknüpfung von Umweltreizen und Reaktionen durch Erfahrung ändert (Konditionierung). Angeborene Elemente tierischen Verhaltens und ihre stammesgeschichtliche Anpassung werden nicht in die Betrachtungsweise des B. mit einbezogen. Um menschliches Verhalten zu verstehen, werden systematisch Tierexperimente (vor allem mit Ratten, Mäusen und Tauben) eingesetzt. Im krassen Gegensatz zum B. steht die vergleichende Verhaltensforschung (Ethologie).
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.