Kompaktlexikon der Biologie: Belemnitida
Belemnitida, Belemniten, früher Belemnoidea, Gruppe ausgestorbener, vermutlich ausschließlich marin lebender Kopffüßer, die acht mit Fanghäkchen besetzte kürzere und zwei längere Arme (Tentakeln) mit bis zu 5 cm langen Fanghaken besaßen. Ihr Innenskelett besteht aus einem kurzkegelförmigen Phragmocon mit ventralem Sipho und 20 – 30 Gaskammern, einer nach unten offenen Endkammer mit dem Weichkörper und einer dünnen, hornigen Rückenplatte (Gladius oder Proostracum) ( vgl. Abb. ). Charakteristisch ist ein bis etwa 70 cm langes Rostrum, das überwiegend aus Kalkspat (Calcit) besteht und das bei den einzelnen Arten unterschiedliche Proportionen zeigt. Die kleinsten B. besaßen wenige Zentimeter Körperlänge, die größten (Megateuthis) eine Länge von 1,5 – 2,5 m. Sie lebten räuberisch und besaßen eine Tintendrüse. Bislang sind etwa 1800 fossile Arten beschrieben worden, darunter bedeutende Leitfossilien. B. lebten vom unteren Jura bis zur oberen Kreide und starben vor rund 65 Mio. Jahren zusammen mit den Ammonoidea aus. Ihr stammesgeschichtlicher Ursprung ist ungeklärt.
Belemnitida: Rekonstruktion eines Vertreters der Belemnitida (Gatt. Passaloteuthis)
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