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Kompaktlexikon der Biologie: Berührungsreiz

Berührungsreiz, thigmischer Reiz, ein Reiz, der durch einen mechanischen Kontakt und somit eine Verformung der Zellmembran ausgelöst wird. Bei Pflanzen sind B. vor allem an der Rankenbildung beteiligt (Rankenbewegungen). Der B. einer potentiellen Stütze löst dabei die Bildung von Festigungsgewebe aus, um eine Verankerung der Pflanze zu ermöglichen. Ranken reagieren i.d.R. im oberen Drittel gegenüber B. am empfindlichsten. Dabei reicht ein gleichmäßiger Druck nicht einfach aus, der B. muss vielmehr als eine Art Reibungsreiz vorliegen. Dies konnte im Experiment gezeigt werden, wobei Pflanzen auf B. reagieren können, die vom menschlichen Tastsinn nicht wahrgenommen werden. Für die Weiterleitung eines B. ist eine intrazelluläre Signalverstärkung erforderlich, weil die durch die Zellmembran registrierte mechanische Energie äußerst gering ist. Inwieweit dabei Ionenkanäle oder mechanische Kräfte, die auf das Cytoskelett wirken, eine Rolle spielen, ist noch unklar.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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