Kompaktlexikon der Biologie: Berührungsreiz
Berührungsreiz, thigmischer Reiz, ein Reiz, der durch einen mechanischen Kontakt und somit eine Verformung der Zellmembran ausgelöst wird. Bei Pflanzen sind B. vor allem an der Rankenbildung beteiligt (Rankenbewegungen). Der B. einer potentiellen Stütze löst dabei die Bildung von Festigungsgewebe aus, um eine Verankerung der Pflanze zu ermöglichen. Ranken reagieren i.d.R. im oberen Drittel gegenüber B. am empfindlichsten. Dabei reicht ein gleichmäßiger Druck nicht einfach aus, der B. muss vielmehr als eine Art Reibungsreiz vorliegen. Dies konnte im Experiment gezeigt werden, wobei Pflanzen auf B. reagieren können, die vom menschlichen Tastsinn nicht wahrgenommen werden. Für die Weiterleitung eines B. ist eine intrazelluläre Signalverstärkung erforderlich, weil die durch die Zellmembran registrierte mechanische Energie äußerst gering ist. Inwieweit dabei Ionenkanäle oder mechanische Kräfte, die auf das Cytoskelett wirken, eine Rolle spielen, ist noch unklar.
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