Kompaktlexikon der Biologie: biolistische Transformation
biolistische Transformation, Verfahren zur gentechnischen Veränderung von Zellen. Der Begriff leitet sich vom engl. Ausdruck biological ballistic method ab. Auf diese Weise lässt sich Fremd-DNA transient oder stabil in Zellen oder Organellen einbringen. Kommt es zur Integration der Fremd-DNA in das jeweilige Genom, wird diese an Nachkommen weitergegeben. Mit transienten Verfahren lässt sich ein Gen vorübergehend in den Zellen exprimieren, ohne dass es dort dauerhaft vorhanden ist. Auf diese Weise können bestimmte Fragestellungen (z.B. Promotoranalysen) beantwortet werden, für die eine Erzeugung transgener Pflanzenlinien nicht erforderlich ist.
Bei der b.T. wird die zu übertragende DNA auf kleine Gold- oder Wolframpartikel aufgebracht und unter Verwendung einer so genannten Partikelkanone (Genkanone, particle gun) mit hohem Druck auf Gewebe oder Zellkulturen geschossen. Die Mikroprojektile durchdringen dabei die Zellmembranen und gelangen ins Innere der Zellen ( vgl. Abb. ). Um transformierte und untransformierte Zellen voneinander unterscheiden zu können, wird häufig ein Markergen (z.B. Antibiotikaresistenz) eingesetzt. Die b.T. wird bei der Pflanzentransformation alternativ zu der Transformation mit Agrobacterium tumefaciens eingesetzt, wenn es sich um Pflanzen handelt, die durch diese Methode nur schlecht oder gar nicht gentechnisch verändern lassen. Ein weiterer Vorteil der b.T. ist, dass mit ihr auch Organellen, vor allem Chloroplasten, gentechnisch verändert werden können, ohne dass der „Umweg“ über den Zellkern und den damit verbundenen Proteinimport erforderlich ist.
biolistische Transsformation: Transformation von Pflanzengewebe mit Hilfe der Genkanone. Die zu übertragende DNA wird dabei auf Mikroprojektile aufgebracht und anschließend auf das Gewebe geschossen. Eine erfolgreiche Transformation lässt sich durch Regeneration auf Selektionsmedium überprüfen, auf dem nur diejenigen Pflanzen heranwachsen, die das Transgen besitzen
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