Kompaktlexikon der Biologie: Blobel, Günter
Blobel, Günter, amerikan. Zell- und Molekularbiologe, * 21.5.1936 Waltersdorf (Schlesien, heute Niegloslawice, Polen), seit 1967 am Howard Hughes Medical Institute der Rockefeller University, New York. Bereits in den 1970er-Jahren hatte B. entdeckt, dass neu synthetisierte Proteine eine eingebaute Signalsequenz tragen, die ihren Bestimmungsort kennzeichnet, ähnlich einem Adressierungssystem. Die Allgemeingültigkeit der seinerzeit postulierten Mechanismen konnte inzwischen für Hefe-, Pflanzen-, Tier- und Bakterienzellen experimentell nachgewiesen werden. Mit den gewonnenen Erkenntnissen lassen sich auch molekulare Mechanismen erklären, die bestimmten Erbkrankheiten zu Grunde liegen, die letztendlich darauf beruhen, dass der Transport von bestimmten Proteinen an ihre jeweiligen Funktionsorte nicht richtig funktioniert. Für seine richtungsweisenden Erkenntnisse erhielt B. im Jahr 1999 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
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