Kompaktlexikon der Biologie: Blütenbewegungen
Blütenbewegungen, Bewegungserscheinungen, die sich für die unterschiedlichen Blütenorgane beobachten lassen.
1) i.e.S. Öffnungs- und Schliessbewegungen. Hierzu zählen das Öffnen und Schliessen der Blüten als Antwort auf sich verändernde Lichtverhältnisse (Fotonastie) und Temperaturdifferenzen (Thermonastie). So lässt sich bei Tulpen und Krokussen das Öffnen der Blütenblätter beobachten, kurz nachdem diese in einen warmen Raum gestellt wurden. Werden die Pflanzen zurück an einen kühlen Ort gebracht, schließen sie sich wieder. Ursache hierfür ist die Tatsache, dass Wärme das Wachstum auf der Blattoberseite fördert, sodass das einsetzende Streckungswachstum zur Verlängerung der Blütenblätter und deren gleichzeitigem Öffnen führt. Fotonastische Bewegungen der Blütenblätter sind sowohl bei Tagblühern, als auch bei Nachtblühern zu beobachten, deren lichtgesteuertes Verhalten sich zueinander umgekehrt verhält. Sie lassen sich auch bei Seerosen, Sauerklee und den Blütenköpfchen vieler Korbblütler beobachten. Dabei öffnen und schließen sich die Blüten vieler Pflanzenarten häufig zu bestimmten Tageszeiten (Blumenuhr).
2) Zu den B. zählen i.w.S. auch Bewegungserscheinungen von Staubblättern und Narben, die sich bei Berührungsreizen in ihrer Position verändern (Seismonastie).
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