Kompaktlexikon der Biologie: Blut-Hirn-Schranke
Blut-Hirn-Schranke, Bez. für das Zusammenspiel zweier Mechanismen bei Wirbeltieren und Mensch, die den Übertritt von Substanzen aus dem Blut in das Gehirn kontrollieren. Fettlösliche Substanzen wie Alkohol, Nicotin, Heroin sowie die Blutgase und auch Narkotika können die B. – H.- S. ungehindert passieren. Für den Transport polarer Substanzen und von Ionen hingegen sind spezifische Transportsysteme notwendig. Auf diese Weise kann die chemische Zusammensetzung der Interzellularflüssigkeiten des Gehirns weitgehend konstant gehalten werden, was für eine präzise Signalübertragung zwischen den Nervenzellen notwendig ist. Man unterscheidet eine Blut-Hirn-Schranke um die Blutgefäße herum, die durch tight-junctions von Endothelzellen und Astrocyten, die die Kapillarwand bilden zu Stande kommt, wobei auch Austauschvorgänge zwischen den Gliazellen und den Interzellularräumen eine Rolle spielen, von einer Blut-Liquor-Schranke an den Ventrikelwänden. – Bei Wirbellosen findet sich nur bei Insekten (Insecta) eine Blut-Hirn-Schranke.
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