Kompaktlexikon der Biologie: Blutgefäße
Blutgefäße, Adern, aus dem embryonalen Mesenchym hervorgegangene, röhren- oder kanalartige Gefäße, in denen das Blut vom Herzen oder funktionsgleichen Organen zu den Geweben und zurück zum Herzen strömt. In ihrer Gesamtheit bilden sie das Blutgefäßsystem. Alle Gefäße, in denen das Blut bzw. die Hämolymphe vom Herzen in den Körper fließt, heißen Arterien, alle Gefäße, die Blut oder Hämolymphe zum Herzen bringen, Venen. Dies gilt bei allen Wirbeltieren – unabhängig davon, ob die Gefäße sauerstoffreiches oder sauerstoffarmes Blut führen. So fließt in der Lungenarterie der Vögel und Säugetiere venöses, in den Lungenvenen arterielles Blut. Im geschlossenen Blutkreislauf der Wirbeltiere sind zwischen Arterien und Venen feinste Haargefäße (Blutkapillaren) ausgebildet. Diese sind zu geschlossenen Netzen verästelt. An ihnen vollzieht sich der Stoffaustausch. Allen Blutgefäßen gemeinsam ist eine innere Schicht meist palettenartiger endothelialer Zellen, die in engem Kontakt zueinander stehen (Endothel). Es folgen Schichten aus einem irregulären Netzwerk elastischer Proteinfasern (Elastin), die eine hohe Dehnbarkeit gewährleisten, sowie solcher aus glatter Ring- und Längsmuskulatur. Die äußerste Schicht besteht aus wenig dehnbarem kollagenem Bindegewebe. Der prozentuale Anteil differiert bei den verschiedenen B. So besitzen Blutkapillaren nur die innere endotheliale Schicht, während bei Arterien die Muskelfasern einen bedeutenden Anteil einnehmen. (Blutkreislauf)
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