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Kompaktlexikon der Biologie: Brachiopoda

Brachiopoda, Armfüßer, zu den Tentaculata (Kranzfühler) gehörende Gruppe mit etwa 280 rezenten Arten, aber rund 30000 fossilen Arten, unter denen zahlreiche Leitfossilien sind. B. sind im Benthos lebende Filtrierer, die 1 – 5 cm lang oder breit werden. Sie leben ausschließlich in marinen Flachwasserbereichen bis etwa 500 m Tiefe. Meist heften sie sich mit ihrem Stiel an hartes Substrat oder verankern sich im weichen Sediment der Gezeitenzonen. Sie leben oft in Gruppen.

Im Unterschied zu den äußerlich ähnlichen Muscheln (Bivalvia) ist die Symmetrieebene der B. senkrecht zu den beiden Klappen, die demnach dorsal und ventral liegen ( vgl. Abb. ). Die Bauchschale ist stärker gewölbt. Am Mund befindet sich ein Paar spiralig aufgerollter, bewimperter Arme, die Schwebstoffe und Plankton als Nahrung herbeistrudeln. Der Blutkreislauf ist geschlossen. Als „lebende Fossilien“ gelten die mit 15 Arten im Pazifik und Indischen Ozean lebenden Zungenmuscheln (Ligula), die seit dem Ordovizium nachgewiesen sind. Sie werden im pazifischen Raum als Speise geschätzt.



Brachiopoda: Bauplan eines Armfüßers (Gatt. Ecardines). a Seitenansicht, b Rückenansicht

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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