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Kompaktlexikon der Biologie: Brennhaar

Brennhaar, 1) bei Pflanzen: besonders ausgebildete Drüsenzellen bei Arten der Brennnessel ( vgl. Abb. ) und Arten der tropischen Gatt. Loasa (Loasaceae). Die Drüsenzelle ist lang gestreckt und endet mit einem schräg aufgesetzten Köpfchen. Der Fußteil der Drüsenzelle ist angeschwollen, sehr dünnwandig und daher nachgiebig und prall mit Zellsaft gefüllt. Die Zellwand der Drüsenzelle ist mit Ausnahme des Fußteils verkalkt, in der Spitze aber verkieselt (Kieselsäure). Bei Berührung bricht die Spitze ab, wodurch eine angespitzte Kanüle entsteht, die in die Haut eindringt. Der unter Druck stehende Zellsaft wird in das Hautgewebe gespritzt und löst ein Brennen aus. Bei Brennnessseln enthält der Zellsaft Natriumformat, Acetylcholin und Histamin.

2) bei Insekten: Toxophor, oft leicht abbrechende Drüsenhaare von Schmetterlingsraupen, die durch Absonderung einer nesselnden Flüssigkeit der Abwehr dienen.



Brennhaar:1 Brennhaar einer Brennnessel; 2 Brennhaar einer Raupe

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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