Kompaktlexikon der Biologie: Candida
Candida, Synonym Torulopsis, Formgatt. der imperfekten Hefen (Deuteromycetes; Formfamilie Cryptococcaceae), die aufgrund molekulargenetischer Untersuchungen neuerdings in die Fam. Candidaceae (Ord. Saccharomycetales) eingeordnet werden, auch wenn noch keine sexuelle Entwicklung gefunden wurde. Von C. sind fast 200 Arten bekannt. Sie vermehren sich durch Sprossung ( vgl. Abb. ) und durch die Bildung von Blastokonidien (Konidien, die durch Zellsprossung aus der Mutterzelle entstehen). Viele Arten entwickeln Chlamydosporen. Typisch sind runde, ovale oder längliche Zellen, die abhängig von der Art und den Wachstumsbedingungen ein Pseudomycel oder ein echtes Mycel ausbilden können.
C. verwertet Glucose u.a. Zucker als Substrat, einige Arten besitzen jedoch keinen Gärungsstoffwechsel. C-Arten leben weltweit als Saprophyten auf Haut und Schleimhäuten und können auch aus Geweben und Ausscheidungen von Warmblütern isoliert werden. C. albicans kann bei immungeschwächten Menschen und Tieren die Candidiasis (Candidose, Soor) verursachen. Von praktischer Bedeutung sind Candida utilis als Futterhefe und Candida lipolytica, die zur Herstellung von Einzellerprotein aus Kohlenwasserstoffen (Erdölkomponenten) eingesetzt werden kann. Ebenfalls mit Hilfe von C.-Arten werden u.a. Citronensäure, Vitamin B2 (Riboflavin), Fett und Fettsäuren gewonnen.
Candida: Mycelbildung und Sprossung bei Candida; rechts daneben eine rasterelektronenmikroskopische Aufnahme von Candida albicans
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