Kompaktlexikon der Biologie: Cellulose abbauende Mikroorganismen
Cellulose abbauende Mikroorganismen, cellulolytische Mikroorganismen, verschiedene Pilze, Bakterien und Flagellaten, die durch die Aktivität von CellulasenCellulose abbauen. Zu den Cellulose abbauenden Pilzen gehören Schlauchpilze (Ascomycetes), Fungi imperfecti (Deuteromycetes) und Ständerpilze (Basidiomycetes) wie z.B. die Erreger der Braunfäule des Holzes. Der Celluloseabbau durch einzellige Pilze ist vor allem in sauren Böden von Bedeutung und bei Verdauungsprozessen im Pansen (Pansensymbiose). An der Pansensymbiose sind insbesondere die Ciliaten und anaerobe Bakterien wie Butyrivibrio, Ruminococcus u.a. beteiligt. In neutralen und alkalischen Böden überwiegt der Celluloseabbau durch Bakterien. Zu den cellulolytischen Bakterien gehören Cellulomonas-Arten (Cellulomonas), Vertreter der Gatt. Cytophaga und Sporocytophaga, daneben auch Arten der Gatt. Thermoactinomyces, Thermomonospora, Streptomyces und einige Bacillus-Arten (Bacillus polymyxa, Bacillus licheniformis). Anaerobe Celluloseabbauer sind vor allem Clostridien, z.B. Clostridium thermocellum. Bei vielen Pflanzen fressenden Tieren wird Cellulose von Symbionten im Blinddarm abgebaut. Als Abbauprodukte des anaeroben Celluloseabbaus treten u.a. CO2, H2, Lactat, Acetat, Propionat und Butyrat auf. Diese Abbauprodukte dienen anderen Bakterien als Ernährungsgrundlage. Vom Celluloseabbau im Verdauungssystem profitieren vor allem die Wirtsorganismen (Tier, Mensch). Der Celluloseabbau im Boden spielt eine bedeutende Rolle bei der Mineralisation und damit im Kohlenstoffkreislauf der Erde.
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