Kompaktlexikon der Biologie: Chemotherapie
Chemotherapie, 1) Medizin: therapeutische Maßnahme, bei der Infektionserreger und Tumorzellen im menschlichen und tierischen Organismus mit Hilfe synthetischer Stoffe (Chemotherapeutika) möglichst ohne substanzielle Schädigung des Organismus abgetötet werden. Der Begriff wurde ursprünglich von P. Ehrlich geprägt und beinhaltet das Konzept der selektiven Toxizität. Heute wird C. meist gleichbedeutend mit Cytostatikatherapie (Cytostatika) verwendet. In der Krebstherapie (Krebs) unterscheidet man die adjuvante C., die nach einer Operation oder Strahlentherapie kleinste Tochtergeschwülste und Tumorreste beseitigen soll, von der neoadjuvanten C., die vor einer Operation oder Strahlentherapie den Tumor schädigen bzw. seine Masse reduzieren und eine Bildung von Tochtergeschwülsten (Metastasierung) verhindern soll.
2) In der Phytopathologie wird unter C. speziell die Anwendung chemischer Präparate zur Heilung erkrankter Pflanzen verstanden.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.