Kompaktlexikon der Biologie: Chimäre
Chimäre, 1) Botanik: Bez. für eine Pflanze, die aus in ihrem Idiotyp unterschiedlichen Zellen oder Geweben besteht. Sie entstehen durch Pfropfung oder Mutationen. Bei der Pfropfung wachsen aus dem Kallus der Propfstelle dabei Adventivsprosse hervor, die je nach Gewebeanordnung und -vermischung als Sektorial-C. und Periklinial-C. oder Mantel-C. bezeichnet werden. Ein Beispiel hierfür sind C. aus Mispeln (Mispula) und Weißdorn (Crataegus). C., die durch Mutationen entstehen, sind vor allem auf Knospenmutationen und Sprossmutationen zurückzuführen, bei denen i.d.R. zunächst nur eine Zelle im Vegetationskegel der Pflanze betroffen ist. Vor allem bei vegetativ vermehrbaren Kulturpflanzen wie Kartoffel und Obstarten sind neue Sorten auf diese so genannten Mutationschimären zurückzuführen.
2) Zoologie: ein künstlich aus zwei Individuen zusammengesetzter Organismus. C. aus zwei Mäusen verschiedenen Genotyps sind lebensfähig und von Bedeutung für die Erzeugung von Knock-out-Mutanten. Artchimären überleben i.d.R. nur bis zu bestimmten Entwicklungsstadien.
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