Kompaktlexikon der Biologie: Chlamydien
Chlamydien, Bakterien der Gatt. Chlamydia; obligat intrazelluläre, kokkenförmige Parasiten, die sich nur im Cytoplasma der Wirtszellen mit einem charakteristischen Entwicklungszyklus vermehren. Sie sind intrazellulär von einer Membran umgeben. Die Infektion der Wirtszelle (Wirt) erfolgt durch Anheftung von Elementarkörpern an die Zellwandmembran der Wirtszelle. Durch Endocytose oder Phagocytose gelangen die Elementarkörper in das Zellinnere. Dort wandeln sich die Elementarkörper in Initialkörper um, die sich durch Querteilung vermehren. Auf diese Weise entstehen 1000 und mehr Tochterzellen. Anschließend bilden sich aus den Initialkörpern reife Elementarkörper, die nach Lyse die Zelle verlassen und andere Wirtszellen infizieren. Der gesamte Zyklus dauert ca. 48 Stunden. Zwischen Parasit und Wirt kann sich ein Gleichgewicht einstellen, das häufig zu einer lebenslänglich anhaltenden latenten Infektion führt. Chlamydia psittaci ist der Erreger der Papageienkrankheit oder Psittakose. C. trachomatis löst die Krankheit Trachom aus, eine Augenerkrankung, die zur Erblindung führen kann. C. pneumoniae ist der Erreger einer Vielzahl von Atemwegssyndromen.
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