Kompaktlexikon der Biologie: Chlorkohlenwasserstoffe
Chlorkohlenwasserstoffe, chlorierte Kohlenwasserstoffe, Abk. CKW, Kohlenwasserstoffe, in denen Wasserstoffatome durch Chloratome ersetzt sind, z.B. Tetrachlorkohlenstoff, Chloroform, Dichlorbenzol und DDT. Die C. sind Ausgangsstoffe für die Produktion von PVC, Siliconen und Treibgasen für Spraydosen. Außerdem werden sie als Lösungsmittel, Extraktions- und Textilreinigungsmittel verwendet und als Wirkstoffe in Schädlingsbekämpfungsmitteln (z.B. DDT, Lindan, Aldrin, Dieldrin, Endosulfan). C. sind ökologisch von Bedeutung, da sie z.T. schwer abbaubar sind und sich deshalb in Nahrungsmitteln und im menschlichen Fettgewebe sowie vor allem in den lipoidreichen Nervenzellen, anreichern (Bioakkumulation).
Die schädlichen Folgen der Bioakkumulation von C. wurden erst in den 1960er-Jahren im vollen Ausmaß erkannt, als nach weltweiter Anwendung von DDT bei verschiedenen Vogelarten Populationsrückgänge beobachtet wurden, die auf eine gestörte Eischalenbildung zurückgeführt werden konnten. In den westlichen Industrieländern ist die Anwendung und Herstellung vieler C. inzwischen verboten oder eingeschränkt worden. Die Belastung der belebten Natur mit C. ist jedoch auch heute noch ein weltweites Problem und nicht auf die Regionen beschränkt, in denen diese Stoffe produziert oder angewendet werden. Die Belastung der Muttermilch durch C. ist in den letzten Jahren deutlich zurückgegangen. (Persistenz)
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