Kompaktlexikon der Biologie: Choriongonadotropin
Choriongonadotropin, Abk. HCG von engl. human chorionic gonadotropin, in der frühen Schwangerschaft vom Trophoblast gebildetes Hormon, das zusammen mit dem ebenfalls gebildeten HPL (von engl. human placental lactogen) die Rückbildung des Gelbkörpers verhindert und den Gelbkörper zur Bildung von Progesteron anregt, das wiederum die Abstoßung der Gebärmutterschleimhaut verhindert. Die HCG-Bildung unterliegt im Verlauf der Schwangerschaft charakteristischen Veränderungen. Es lässt sich etwa zwei Wochen nach dem Eisprung im Urin nachweisen und steigt dann steil an bis zu einem Maximum am Ende des zweiten Schwangerschaftsmonats. Danach fällt die HCG-Konzentration im Urin wieder ebenso scharf ab und bleibt für den gesamten Rest der Schwangerschaft auf einem niedrigen Niveau etwa konstant. Zum Zeitpunkt des Abfallens der HCG-Konzentration hat die Placenta die Produktion von Progesteron und Estrogenen übernommen, die die Schwangerschaft erhalten. Die frühe Nachweisbarkeit von HCG spielt klinisch eine bedeutende Rolle, da HCG mit Hilfe einer Antigen-Antikörper-Reaktion leicht nachweisbar ist und daher Grundlage der Schwangerschaftstests ist.
Chemisch gesehen ist HCG ein Glykoproteid mit hohem Kohlenhydratanteil, das aus zwei Untereinheiten besteht. Die α-Untereinheit ist identisch mit derjenigen von FSH (Follikel stimulierendes Hormon) und LH (luteinisierendes Hormon).
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