Kompaktlexikon der Biologie: Crocodylia
Crocodylia, Crocodilia, Krokodile, Ord. der Reptilia, die seit der Oberen Trias nachgewiesen ist und zusammen mit den Vögeln die einzigen rezenten Abkömmlinge der Archosauria sind. Rezente Fam. sind die Crocodylidae, die Alligatoridae und die Gavialidae. C. sind mittelgroße bis große Reptilien mit einem großen, massigen Kopf, langer Schnauze, die extrem schmal (Gavialidae) bis breit (Alligatoridae) sein kann. Der Schädel hat zwei Jochbögen und zwei Schläfenfenster. Die Zähne sind in Höhlungen der Kiefer (Alveolen) verankert. Die verschließbaren äußeren Nasenöffnungen liegen leicht erhöht an der Schnauzenspitze. Die Haut ist mit Schuppen und Hornplatten bedeckt, der kräftige Schwanz trägt zwei Schuppenkämme, die sich zum Ende hin vereinigen. Die Beine sind recht kurz, die hinteren Zehen sind durch Schwimmhäute verbunden. Das Herz der C. ist vierkammerig, venöses und arterielles Blut können sich jedoch über eine Öffnung (Foramen panizzae) an der Basis des Aortenbogens mischen. C. haben wie Vögel einen Muskelmagen. Eine Harnblase fehlt.
Die Weibchen legen bis zu 100 Eier mit harter Schale in Nesthügel oder Sandgruben und bewachen die Gelege. Die Jungen werden in der ersten Zeit von der Mutter geführt. – Die meisten C. leben im Süßwasser. Formen mit langer schmaler Schnauze ernähren sich vorwiegend von Fischen, solche mit breiter kurzer Schnauze von Landwirbeltieren, die ins Wasser gezogen und ertränkt werden. C. können an Land über kurze Strecken sehr schnell laufen. Sie wachsen zeitlebens und können bis zu 100 Jahre alt werden. Alle C. sind durch rücksichtslose Bejagung, vor allem wegen ihrer Haut (Krokodilleder) in ihren Beständen stark bedroht.
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