Kompaktlexikon der Biologie: Cuculiformes
Cuculiformes, Kuckucksvögel, Ord. der Vögel mit rund 150 Arten in zwei Familien: Turakos (Musophagidae), langschwänzige, tauben- bis hühnergroße Vögel mit abgerundeten Flügeln, die mit 21 Arten in Afrika verbreitet sind, und Kuckucke (Cuculidae). Die Kuckucke sind weltweit verbreitet, wobei die Mehrzahl der etwa 130 Arten in den Tropen lebt. Es sind schlanke, meist braun, grau, schwarz manchmal auch glänzend grün gefärbte Vögel von Amsel- bis Hühnergröße, mit langem Schwanz und leicht gebogenem Schnabel. Sie ernähren sich von Insekten und Früchten, manche aber auch von Eidechsen und kleinen Schlangen. Etwa 50 Arten der Kuckucke sind in unterschiedlichem Ausmaß Brutparasiten (Brutparasitismus). Manche besetzen nur fremde Nester, andere legen ihre eigenen Eier zu denjenigen anderer Arten, wiederum andere Arten entfernen darüber hinaus die Eier oder Jungen des Wirts. Der einheimische Kuckuck (Cuculus canorus) ist ebenfalls ein Brutparasit, der seine Eier in die Nester von Singvögeln legt und sie von diesen ausbrüten lässt. Rund 100 Arten sind mögliche Wirtsarten, vor allem Bachstelze, Teichrohrsänger, Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Grasmücken, Gartenrotschwanz, Zaunkönig. Die Eier des Kuckucks sind sehr verschieden und zeigen eine gewisse Anpassung an die Eier der Wirtsart, wobei ein Kuckucksweibchen ein Leben lang denselben Eityp legt. Da die Entwicklung schon vor der Eiablage beginnen kann, schlüpft das Kuckucksjunge vor seinen “Stiefgeschwistern“ und wirft sie oder die Eier aus dem Nest. Dieser „Hinauswerf-Reflex“ besteht jedoch nur während der ersten drei bis vier Tage nach dem Schlüpfen. Kuckucke sind Einzelgänger und Zugvögel, die Altvögel ziehen Ende Juli, die Jungvögel im August und September. Ihr Überwinterungsgebiet ist Afrika südlich der Sahara.
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