Kompaktlexikon der Biologie: Culicidae
Culicidae, Stechmücken, Fam. der Mücken (Nematocera) mit ca. 3000 Arten, davon in Mitteleuropa 110. C. sind schlanke, langbeinige Tiere, deren Weibchen einen Stechrüssel besitzen, der aus Labrum, Mandibeln, Maxillen und Hypopharynx gebildet ist (Mundwerkzeuge). Nur ein Teil der Arten sind Blutsauger, und bei diesen saugen nur die Weibchen Blut, um ihre Eier zur Reife zu bringen. Beim Stechen wird Speichel abgegeben, der die Blutgerinnung herabsetzt und die Durchlässigkeit der Kapillarwände für das Serum erhöht. Wirtstiere der C. sind überwiegend Vögel und Säugetiere, seltener Lurche, Kriechtiere sowie Raupen u.a. Insektenlarven. Das Saugverhalten der einzelnen Arten ist sehr unterschiedlich, z.B. Tageszeit oder bevorzugte Körperteile betreffend. Sie werden angelockt durch optische Reize, Wärmeabstrahlung, CO2-Abgabe oder durch Wahrnehmung von Bestandteilen des Schweißes. Die Männchen der C. ernähren sich von Nektar und Wasser. Ein weiterer auffallender Geschlechtsdimorphismus ist der Bau der Fühler: Diejenigen der Weibchen sind kurz, die der Männchen lang, stark und büschelig behaart. Sie enthalten im zweiten Antennenglied das Johnston-Organ, ein Hörorgan, mit dem sie den weiblichen Flugton wahrnehmen können. Die Larven entwickeln sich im stehenden Wasser, oft auch in kleinsten Wasseransammlungen. So entwickeln sich die Larven der nachts bevorzugt stechenden Hausmücke (Culex pipiens) z.B. in Gartenteichen, Regentonnen, Regenpfützen. Der Gasaustauch geschieht bei den Larven durch ein Atemrohr am Ende des Abdomens. Sie ernähren sich von Detritus und Kleinplankton. Die Verpuppung erfolgt ebenfalls im Wasser. Einige Arten sind als Krankheitsüberträger bedeutsam, so die Malariamücken (Gatt. Anopheles) und die Gelbfiebermücke (Aedes aegypti). (Malaria, Gelbfieber)
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