Kompaktlexikon der Biologie: Curare
Curare, i.w.S. Name einer ganzen Gruppe von Alkaloiden, die von den Indianern Südamerikas als Köder- und Pfeilgifte benutzt werden. Sie werden im Wesentlichen aus den beiden Pflanzengatt. Chondodendron (Fam. Menispermaceae) und Strychnos (Fam. Loganiaceae) gewonnen. I.e.S. werden nur noch die muskellähmend wirkenden C.-Alkaloide als C. bezeichnet, dies sind Indolalkaloide mit Strychningerüst und zwei quartären Ammoniumionen. Sie wirken als Antagonisten des Acetylcholins und blockieren dessen Rezeptorstellen an der postsynaptischen Membran. Die Folge ist eine Depolarisierung der postsynaptischen Membranen und dadurch wiederum eine Blockierung der Kontraktion der quergestreiften Muskulatur. Bei den auftretenden Lähmungen werden nacheinander die Muskeln in den Beinen und Armen, an Kopf, Rumpf und Brustkorb bewegungsunfähig; der Tod tritt durch Atemlähmung ein; der Herzmuskel ist von der Lähmung nicht betroffen. Halbsynthetische oder synthetische Analoge von C. werden in der Medizin u.a. als Muskelrelaxans bei Operationen eingesetzt.
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