Kompaktlexikon der Biologie: Cytokine
Cytokine, Zytokine, Bez. für eine Vielzahl von kurzlebigen Polypeptiden in tierischen Organismen, die die Proliferation und Funktion von Zielzellen beeinflussen. I.e.S. gilt die Bez. nur für Faktoren, die von Immunzellen gebildet werden und auf Immunzellen wirken. Als C. i.w.S. zählen jedoch auch Wachstumsfaktoren, transformierende Faktoren oder neurotrope Faktoren. Die von Immunzellen gebildeten C. regulieren die Stärke und Dauer der Immunantwort (Immunsystem), indem sie Einfluss auf die Lebensdauer, die Proliferation, Reifung, Motilität, Form, Phagocytose-Aktivität und Differenzierung von Blutzellen und deren Vorläuferzellen nehmen sowie auf die Syntheserate biologisch aktiver Moleküle. Ihre Bindung an die Zielzellen erfolgt über spezifische Rezeptoren, die über verschiedene Mechanismen die C.-Signale in die Zelle vermitteln. Duch Einflussnahme auf die DNA-, RNA- und Proteinsynthese wird das Verhalten der Zelle geändert. Viele C. interagieren miteinander oder regulieren die Freisetzung und Synthese anderer C.
Die Einteilung der C. erfolgt nach Bildungsort, Wirkort oder nach ihrer Funktion. So zählen zu den C. im engeren Sinne u.a. die von Lymphocyten produzierten Lymphokine, die von Monocyten produzierten Monokine, die Interleukine, die Interferone, die Kolonie stimulierenden Faktoren sowie das Erythropoetin.
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