Kompaktlexikon der Biologie: Darmnervensystem
Darmnervensystem, Eingeweidenervensystem, Teil des vegetativen Nervensystems, das im Grunde als das eigentliche autonome Nervensystem angesehen werden kann, denn es funktioniert auch ohne zentralnervöse Einflüsse von Sympathikus und Parasympathikus. Das D. besteht aus Ansammlungen von Nervenzellen, die als Plexus myentericus (Auerbach-Plexus) zwischen der glatten Längsmuskulatur und der glatten Ringmuskulatur und als Plexus submucosus (Meißner-Plexus) innerhalb der Ringmuskulatur liegen. Es sind sensorische (durch Dehnung der Darmwand erregte) und motorische (die Muskulatur und die Drüsenzellen innervierende) Neurone sowie Interneurone zwischen den afferenten und motorischen Neuronen. Muskeltonus und Kontraktionsrhythmus werden vom Plexus myentericus gesteuert, die Sekretion der Mukosazellen hauptsächlich über den Plexus submucosus. Über Parasympathikus und Sympathikus werden die Funktionen des D. an das Verhalten des Organismus angepasst. Die Zahl der Neuronen des D. entspricht mit ca. 108 etwa der Zahl der Neuronen im gesamten Rückenmark.
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