Kompaktlexikon der Biologie: DDT
DDT, Abk. für Dichlor-Diphenyl-Trichlorethan, 1939 von P.H. Müller (1899-1965) entwickeltes Insektizid, das als Fraß- und Berührungsgift wirkt ( vgl. Abb. ). Dieser Chlorkohlenwasserstoff war jahrelang das bedeutendste Insektizid und wurde sehr erfolgreich gegen die Bekämpfung der Malaria übertragenden Anopheles-Mücke eingesetzt. Der gravierende Nachteil von D. ist jedoch seine Bioakkumumulation in der Nahrungskette und seine lange Abbauzeit (Persistenz), die auf 20 Jahre geschätzt wird. Als fettlösliche Verbindung reichert sich DDT im Fettgewebe unterschiedlicher Lebewesen (Fische, Vögel, Säugetiere, Mensch) an. Die akute Toxizität von D. ist zwar gering, jedoch wurde im Tierversuch eine Krebs erregende Wirkung (Carcinogene) festgestellt. Bei verschiedenen Vogelarten hemmt ein Abbauprodukt des D. ein Enzym, das für die Steuerung der Calciumzufuhr bei der Eierschalenproduktion verantwortlich ist. Dies führte in den 1960er-Jahren zu Populationsrückgängen bei verschiedenen Vogelarten. Die Verwendung von D. ist heute in den meisten Industrieländern verboten. In den Entwicklungsländern ist es nach wie vor weit verbreitet, vor allem zur Bekämpfung der Malaria.
DDT
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