Kompaktlexikon der Biologie: Defensine
Defensine, Bez. für antimikrobielle Peptide von höheren Pflanzen und Tieren mit einem weiten Wirkungsspektrum gegenüber Bakterien, Hefen, Fadenpilzen, Viren und Mykobakterien. In ihrer Struktur zeigen D. Homologien, was auf ein evolutionär konserviertes Prinzip der Pathogenabwehr hinweist. (Abwehr).
1) Botanik: Gruppe pflanzlicher Peptide, die an der Abwehr von phytopathogenen Bakterien und Pilzen beteiligt sind. Die Synthese der cysteinreichen Moleküle, deren Molekulargewicht weniger als 7 kDa beträgt, wird durch die Pflanzenhormone Ethylen und Jasmonsäure induziert; deren intrazelluläre Konzentrationen steigen nach einem Pathogenbefall an und induzieren die Transkription der D.-Gene.
2) Bei Wirbeltieren und Wirbellosen vorkommende, nicht glykosylierte kationische Peptide, die vor Pilz- und Bakterienbefall schützen. Gut untersucht sind die D. der neutrophilen Granulocyten, die diese in phagocytotische Vakuolen sezernieren. D. kommen beim Menschen auch in Schleimhautzellen der Atemwege, des Dünndarms und der Harnwege vor. Ein D. der Hautzellen, das Beta-Defensin 2, wirkt hocheffektiv gegen Bakterien wie Escherichia coli und Pseudomonas aeruginosa sowie den Pilz Candida albicans. Sein Einsatz als wirksames Antibiotikum wird deshalb erprobt.
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