Kompaktlexikon der Biologie: Deletion
Deletion, zu den Chromosomenmutationen zählende Veränderung im Erbgut, bei der mehrere Basenpaare oder aber größere Abschnitte eines Chromosoms fehlen können. D. können interkalar in der Mitte oder terminal am Ende eines Chromosoms bzw. Chromatids (Defizienz) vorhanden sein. D. enstehen unter Einwirkung zahlreicher mutagener Substanzen sowie energiereicher Strahlung (Mutagene). Außerdem sind sie auf Fehlpaarungen bei der Replikation und Rekombination zurückzuführen. D. größerer Chromosomenabschnitte wirken häufig letal, wenn eine größere Anzahl von Genen verloren gegangen ist. Liegt eine D. von wenigen Basen im codierenden Bereich eines Gens, kann das Leseraster verändert werden, sodass die Translation vorzeitig stoppt oder aber ein verändertes Genprodukt entsteht. Im Unterschied zu Punktmutationen ist bei D. die Reversion (Rückmutation) zum Wildtyp nicht möglich. D. werden bei der Deletionsanalyse experimentell hervorgerufen.
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