Kompaktlexikon der Biologie: Desaminierung
Desaminierung, Deaminierung, die enzymkatalysierte Abspaltung von Aminogruppen aus organischen Stickstoffverbindungen als Ammoniak. Im Stoffwechsel sind folgende D. von Bedeutung: 1) Die dehydrierende D., durch die Glutamat und NAD+ unter der katalytischen Wirkung von Glutamat-Dehydrogenase zu α-Ketoglutarat, Ammoniak und NADH + H+ umgesetzt werden. 2) Die eliminierende D., durch die primär die β-Substituenten der Aminosäuren Serin, Homoserin, Threonin und Cystein unter Ausbildung der entsprechenden α-β-ungesättigten Aminosäuren entstehen; diese lagern sich über Imino-Zwischenprodukte zu α-Ketosäuren um, unter Freisetzung von Ammoniak (Pyridoxalphosphat). 3) Die oxidative D., durch die Aminosäuren, wie z.B. Glycin und Lysin, in Gegenwart von Sauerstoff unter der katalytischen Wirkung von Aminosäure-Oxidasen zu den entsprechenden α-Ketosäuren unter Freisetzung von Wasserstoffperoxid (H2O2) und Ammoniak reagieren. 4) Die hydrolytische D., die den Abbau von Adenin und Guanin einleitet, wobei diese unter Freisetzung von Ammoniak zu Hypoxanthin bzw. Xanthin umgewandelt werden, oder auch die Desaminierung von Cytosin zu Uracil. (Transaminierung)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.