Kompaktlexikon der Biologie: diurnaler Säurerhythmus
diurnaler Säurerhythmus, bei den CAM-Pflanzen im Tagesverlauf auftretende Schwankungen des pH-Wertes im Zellsaft der Vakuole. Sie werden dadurch verursacht, dass während der nächtlichen CO2-Fixierung das entstandene Malat durch eine im Tonoplasten vorhandene H+-ATPase aktiv in die Vakuole transportiert und dort als Äpfelsäure gespeichert wird. Dadurch kommt es zur Ansäuerung des Vakuoleninhaltes. Tagsüber kann bei geschlossenen Stomata Fotosynthese betrieben werden, weil die Äpfelsäure als nicht elektrisch geladenes Molekül entlang ihres Konzentrationsgradienten ins leicht alkalische Cytosol diffundieren kann. Das dort entstehende Malat wird enzymatisch decarboxyliert, sodass das freigesetzte CO2 dann dem Calvin-Zyklus zugeführt werden kann. Dadurch bedingt steigt der pH-Wert des Zellsaftes wieder an.
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