Kompaktlexikon der Biologie: Druckstromtheorie
Druckstromtheorie, von Ernst Münch (1876-1946) erstmals vorgeschlagene Funktionsweise für den Assimilatstrom im Phloem der Angiospermen. Die Assimilate werden dabei vom Ort ihrer Produktion (Source-Gewebe) zu den Orten des Verbrauches (Sink-Gewebe) aufgrund einer osmotisch erzeugten Druckdifferenz als Massenströmung transportiert. Die D. kann im Unterschied zur Diffusionshypothese die im Phloem gemessenen Flussraten von durchschnittlich 1 m pro Stunde erklären.
Die im Sink stattfindende energieabhängige Beladung des Phloems führt zu einer lokal hohen osmotischen Stoffkonzentration (d.h. niedriges osmotisches Potential) in den Siebelementen, infolgedessen Wasser einströmt und zu einem hohen Turgordruck führt. An den Orten der Phloementladung liegen umgekehrte Verhältnisse vor, sodass es nach Abgabe der transportierten Nährstoffe zu einem Ausströmen von Wasser aus den Siebelementen kommt.
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