Kompaktlexikon der Biologie: Ehrlich, Paul
Ehrlich, Paul, deutscher Chemiker, Mediziner und Serologe, *14.3.1854 Strehlen (Schlesien), †20.8.1915 Bad Homburg v.d. Höhe; ab 1878 als Arzt an der Berliner Charité tätig, ab 1891 Prof. in Berlin, 1904 in Göttingen, ab 1914 in Frankfurt a.M., dort seit 1899 Direktor des von ihm gegründeten Instituts für experimentelle Therapie (heute Paul-Ehrlich-Institut, Bundesamt für Sera und Impfstoffe). E. entwickelte zahlreiche diagnostische Verfahren für die Färbung von Blut und lebenden Zellen, Gewebe und Nerven. Er prägte die Bez. Komplement für die von H. Buchner (1850-1902) „Alexine“ genannten Schutzstoffe des Blutes und erfand das Ehrlich-Reagens zum Nachweis von Urobilinogenen im Harn bei Lebererkrankungen. 1899 erarbeitete E. die Seitenkettentheorie zur Erklärung von Immunisierungsvorgängen. Er entdeckte 1909 das Salvarsan, ein Mittel gegen Syphilis, und wurde damit zum Begründer der wissenschaftlichen Chemotherapie zur Behandlung von Infektionskrankheiten. E. erhielt 1908 zusammen mit I.I. Metschnikow den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
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