Kompaktlexikon der Biologie: Embryonenforschung
Embryonenforschung, Bez. für wissenschaftliche Untersuchungen mit und an (vor allem künstlich erzeugten) Embryonen. Experimente an lebenden Embryonen werden seit Entwicklung der In-vitro-Fertilisation in größerem Umfang vorgenommen. So sollen allein bis zur Geburt des ersten künstlich gezeugten Kindes im Jahre 1978 mindestens 200 Versuche an lebenden Embryonen notwendig gewesen sein. Gerade die Techniken der Reproduktionsmedizin ermöglichen durch die Produktion so genannter überzähliger Embryonen und die Möglichkeit, diese durch tiefgefrieren (Kryokonservierung) gegebenenfalls unbefristet aufzubewahren („Embryo banking“), die Verwendung von Embryonen zu anderen Zwecken als dem der künstlichen Befruchtung, was im Extremfall die Entscheidung über lebenswertes und nicht lebenswertes Leben einschließt. Im Mittelpunkt der Diskussion stehen zurzeit die Präimplantantionsdiagnostik und die Verwendung von Embryonen zur Gewinnung embryonaler Stammzellen (siehe Essay: Die Forschung an embryonalen Stammzellen). Die Forschung an menschlichen Embryonen unterliegt in den meisten Ländern strengen gesetzlichen Regelungen. Sie wird in Deutschland durch das Gesetz zum Schutz von Embryonen (Embryonenschutzgesetz) geregelt.
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