Kompaktlexikon der Biologie: Endorphine
Endorphine, Opiatpeptide, endogene Opioide, i.w.S. Gruppe von körpereigenen Neuropeptiden, die im Zentralnervensystem gebildet werden und an die Rezeptoren für Morphin (u.a. Opiate) binden. Sie können in drei Gruppen unterschieden werden: die Gruppe der Endorphine i.e.S. (α-, β- und γ-E.) mit einer Kettenlänge von 13 bis 31 Aminosäuren, die Dynorphine mit 32 Aminosäuren und die Gruppe der kürzerkettigen Enkephaline. E. vermitteln morphinähnliche Wirkungen (z.B. Schmerzlinderung; daher die Bez. „endogene Morphine“). Möglicherweise ist die Ausschüttung von E. Ursache für die Schmerzunempfindlichkeit (Schmerz) bei Schockzuständen (Schock) und die Schmerzausschaltung durch Akupunktur. Auch werden modulatorische Wirkungen von E. auf das Immunsystem sowie auf Lernprozesse und Gedächtnisleistungen (insbesondere von Dynorphinen) beschrieben. Insgesamt sind ihre physiologischen Funktionen jedoch bislang nur unzureichend bekannt. E. wurden bisher außer im Zentralnervensystem auch in der Cerebrospinalflüssigkeit, in den Nervengeflechten des Magen-Darm-Trakts, im Blut (gebildet von Makrophagen, Monocyten und Lymphocyten), in der Placenta und in der Hypophyse nachgewiesen.
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