Kompaktlexikon der Biologie: Entomophthorales
Entomophthorales, Ord. der Jochpilze (Zygomycetes), deren Arten sich in der vegetativen Phase fast ausnahmslos mit Konidien vermehren, die sich von Sporocysten ableiten. Die schlauchförmigen Hyphen besitzen Querwände, die entstehenden Abschnitte sind unregelmäßig vielkernig oder einkernig. E. sind weltweit verbreitete Saprobionten oder häufiger Parasiten von Tieren (häufig Arthropoden) und von Pflanzen. Bekannteste Art ist Entomophthora muscae, der Fliegenschimmel. Er verursacht insbesondere im Herbst eine epidemische Krankheit bei der Stubenfliege u.a. Insekten. Konidien des Pilzes, die an der Fliege haften, bilden einen Keimschlauch, dringen durch die Atemöffnungen ein und wachsen zum Fettgewebe vor, wo sie ein Mycel ausbilden. Dieses wandelt sich in abgerundete, mehrkernige Zellen (Hyphenkörper) um, die sich durch Sprossung weiter vermehren und über die Blutbahn den Wirt überschwemmen. Die (festsitzenden) Fliegen sterben nach 2-6 Tagen. Es bilden sich Konidienträger, die massenhaft aus der toten Fliege herauswachsen und Konidien entwickeln. Bei der Reife werden die klebrigen, mehrkernigen Konidien durch Turgordruck 1-2 cm weit weggeschleudert und umgeben die Fliege mit einem weißen Hof.
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