Kompaktlexikon der Biologie: Equidae
Equidae, Pferde, Fam. der Unpaarhufer (Perissodactyla) mit einer Gatt. (Equus), der sechs Arten und zwei Haustierformen angehören. Sie zeigen einen weitgehend übereinstimmenden Körperbau mit einem langen Schädel, hohen schlanken Gliedmaßen als Anpassung an schnelles Laufen und einer stark vergrößerten und von einem Huf umkleideten Zehe (Einhufer). Das Haarkleid ist kurzhaarig und glatt, meist braun bis grau (Pferde, Esel) oder auffällig gestreift (Zebras), bei Wildformen mit Stehmähne und oft einem Aalstrich. Die Backenzähne sind als Mahlzähne ausgebildet. E. ernähren sich vorwiegend von Gras sowie in Notzeiten von Kräutern, Rinde und Blättern. In ihrem Darm leben symbiontische Einzeller, die vor allem die Cellulose aus der Nahrung aufschließen. Fohlen fressen in den ersten Lebenstagen Kot der Mutter und nehmen dadurch die lebenswichtigen Symbionten auf. Der hohe Kieselsäuregehalt der Nahrung führt zu starker Abnutzung der Zähne, was aber durch ständiges Nachwachsen ausgeglichen wird. Pferde leben überwiegend in offenen Landschaften (Grasland, Halbwüste und Wüsten, Esel und Bergzebra auch im Gebirge) in dauerhaften Familienverbänden. Sie sind das ganze Jahr über fortpflanzungsfähig. Die Stuten bringen nach etwa einem Jahr Tragzeit ein Junges zur Welt, das mit etwa zwei Jahren geschlechtsreif wird.
Stammform aller Formen des Hauspferds ist das ursprünglich in den mittelasiatischen Steppen heimische Przewalski-Pferd (Equus przewalski), das in freier Wildbahn vermutlich ausgestorben ist. In Menschenobhut leben einige Hundert dieser asiatischen Wildpferde, die von zehn ursprünglich eingeführten Tieren abstammen. Die nordamerikanischen Mustangs und Indianer-Ponys stammen sämtlich von verwilderten Hauspferden ab. Zu den E. gehören weiterhin die Esel, die Halbesel und die Zebras.
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