Kompaktlexikon der Biologie: Erbrechen
Erbrechen, Vomitus, Emesis, ein komplexer, von einer Vielzahl von Ursachen ausgelöster Schutzreflex, der zum Entleeren des Mageninhalts und unter Umständen durch eine Antiperistaltik im Zwölffingerdarm und/oder Erschlaffung des Pylorus (Magen) von Dünndarminhalt und Galle führt. Gesteuert wird das E. von Neuronenverbänden („Brechzentrum“), die in der Medulla oblongata in der Nähe des Atemzentrums liegen. Das E. wird von vegetativen Symptomen begleitet, wie Übelkeit, Blässe, Schweiß- und Speichelsekretion. Es beginnt mit einer tiefen Einatmung und nachfolgendem Verschluss der Stimmritze (Glottis) und des Nasopharynx. Anschließend erschlaffen die Muskulatur des Magens sowie die Ösophagussphinkter, und das Zwerchfell sowie die Bauchdeckenmuskulatur kontrahieren ruckartig. Letzteres bewirkt eine Erhöhung des Drucks im Bauchraum, wodurch der Magen (teilweise) entleert wird. – Bei verschiedenen Arthropoden wird E. auch als Mittel der Abwehr benutzt.
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