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Kompaktlexikon der Biologie: Erinaceidae

Erinaceidae, Igel, seit dem frühen Tertiär nachgewiesene Fam. der Insektenfresser (Insectivora) mit 16 Arten in zwei Unterfam., die in Eurasien und Afrika verbreitet sind. Sie ernähren sich außer von Wirbellosen auch von kleinen Wirbeltieren und (seltener) von pflanzlicher Nahrung. Nur die Echten Igel (Stacheligel, Unterfam. Erinaceinae) besitzen ein Stachelkleid, das aus rund 8000 Stacheln besteht. Sie haben eine besonders ausgebildete Hautmuskulatur, die zudem gegen die tiefer gelegenen Muskelschichten durch eine Fettschicht beweglich ist. Dies ermöglicht es ihnen, sich bei Gefahr zu einer stacheligen Kugel einzurollen. Dementsprechend haben sie wenige natürliche Feinde, sind aber durch den Menschen, insbesondere durch Pestizide und durch den Straßenverkehr gefährdet. Bekannteste Art in Europa ist der bis 30 cm lange Europäische Igel (Erinaceus europaeus). Er ist ein dämmerungs- und nachtaktiver Einzelgänger und der einzige echte Winterschläfer unter den Insektenfressern. Zum Winterschlaf, der durch sinkende Temperaturen und eine Reihe endogener Faktoren ausgelöst wird, sucht er Schlupfwinkel auf. Das Aufwachen wird wohl nur durch zunehmende Wärme ausgelöst.

Die zweite Unterfam., die mit vier Arten in Südostasien verbreiteten Haar- oder Rattenigel (Echinosoricinae) haben keine Stacheln und meist einen langen Schwanz.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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