Kompaktlexikon der Biologie: Erythropoetin
Erythropoetin, Abk. EPO, vor allem in den Nieren, in geringen Mengen auch in der Leber gebildetes Hormon, das spezifisch die Erythropoese steigert. Das E. des Menschen ist ein Glykoprotein aus 165 Aminosäuren und einem Zuckeranteil von 40 %. E. stimuliert die Differenzierung und die Proliferation der Vorläuferzellen der Erythrocyten im Knochenmark, ist aber auch an der Differenzierung der Thrombocyten beteiligt. Außerdem beeinflusst es die Purin- und die Hämsynthese, den Eisenstoffwechsel und den Sauerstoffverbrauch. Bei andauerndem niedrigen Sauerstoffpartialdruck (z.B. Aufenthalt in großen Höhen) wird vermehrt E. gebildet. Da die Nieren Hauptbildungsort des E. sind, ist bei chronischen Nierenerkrankungen die E.-Bildung erniedrigt und es entsteht eine Anämie. Diese kann mit gentechnisch hergestelltem E. behandelt werden.
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