Kompaktlexikon der Biologie: Exkretspeicherung
Exkretspeicherung, die Speicherung von schwer löslichen Exkreten in spezialisierten Zellen (Exkretophoren) oder Geweben. Exkretophoren sind entweder stationär und können dann die Exkrete an die Körperflüssigkeit abgeben, oder sie transportieren sie als Exkretwanderzellen (z.B. bei Krebsen, Spinnen und Insekten) zu Exkretionsorganen, oder aber es sind frei im Coelom schwimmende Coelomocyten, die die Exkrete phagocytieren (Phagocytose) und über die Körperoberfläche nach außen abgeben (z.B. bei Stachelhäutern, Echinodermata, die i.d.R. keine Exkretionsorgane besitzen). Schaben speichern Purine in akzessorischen Geschlechtsdrüsen, die jeweils während der Begattung geleert werden. I.Allg. dient bei Insekten der Fettkörper auch als Exkretspeicherorgan. Bei älteren Tieren können die gespeicherten Exkrete die metabolischen Funktionen des Fettkörpers empfindlich stören, wenn sie nicht durch Symbionten abgebaut werden (z.B. bei der Haussschabe, Periplaneta). Andere Orte der E. bei Insekten u.a. Arthropoda sind z.B. die Flügel (vor allem bei Schmetterlingen, Lepidoptera) oder z.B. bei der Kreuzspinne (Araneidae) das Kreuz auf der Dorsalseite des Abdomens (Guanin). Fische speichern Guanin in den Fischschuppen, wo es den Silberglanz bewirkt. Gespeicherte Exkrete können auch in den Chloragogzellen der Annelida und in den Botryoidzellen der Egel (Hirudinea) nachgewiesen werden.
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