Kompaktlexikon der Biologie: Explosionsmechanismen
Explosionsmechanismen, die bei Pilzen und Pflanzen zu beobachtenden Schleuder- und Spritzmechanismen, die der Verbreitung von Sporen bzw. Pollen und Samen dienen und auf ein Zusammenspiel von hohem Turgor und Sollbruchstellen in den Asci bzw. Sporangienträgern und Staubgefässen bzw. Früchten zurückzuführen sind. Bei Arten der Gattung Impatiens (Springkraut) sind Turgorschleudermechanismen weit verbreitet. Hier setzt das so genannte Widerstandsgewebe der Fruchwand dem Schwellgewebe so lange Widerstand entgegen, bis es durch Berühren zu einem Spannungsausgleich kommt, bei dem sich die Fruchtblätter nach innen einrollen und die noch an ihnen klebenden Samen weggeschleudert werden.
Turgorspritzmechanismen dienen dem Ausschleudern von Pilzsporen und bei der Spritzgurke (Ecballium elaterium) der Samenverbreitung. Dabei lösen sich die ganzen Früchte „sektkorkenartig“ vom Stil, wobei die Samen zusammen mit dem flüssigen Inhalt der Frucht ausgeschleudert werden und bis zu 12 m weit fliegen können.
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