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Kompaktlexikon der Biologie: Fabaceae

Fabaceae, Schmetterlingsblütler, Papilionaceae, Fam. der Fabales mit über 11000 Arten, zu der krautige Arten, Bäume und Sträucher gehören. Während die Bäume und Sträucher ihr Hauptverbreitungsgebiet in den Tropen haben, überwiegen die krautigen Arten in den klimatisch gemäßigten Zonen. F. haben wechselständige, gefiederte oder dreizählige Blätter mit Nebenblättern und unregelmäßige „Schmetterlingsblüten“. Diese Blüten bestehen aus einem fünfblättrigen, meist verwachsenen Kelch und fünf verschieden gestalteten Kronblättern, von denen das größte als Fahne, die beiden seitlichen als Flügel und die beiden vorderen als Schiffchen bezeichnet werden ( vgl. Abb. ). Die Staubgefäße sind fast immer zu einer Röhre verwachsen, die den Fruchtknoten umgibt. Die Blüten werden durch Insekten oder Vögel bestäubt. Die Frucht ist in der Regel eine vielsamige Hülse, deren Samen eine harte, schwer quellbare Schale haben. Die Keimblätter der Embryos sind reich an Fetten, Stärke und Eiweiß.

Alle Arten der F. leben in Symbiose mit Stickstoff fixierenden Bakterien (Rhizobium, Stickstoff-Fixierung).

Die meisten F. bevorzugen trockene, stickstoffarme und kalkreiche Böden. Besonders viele Arten konnten sich in den eurasiatischen Steppen und Halbwüsten entfalten. Mit ca. 2000 Arten ist hier z.B. die Gatt. Tragant, Astragalus, vertreten.

Zahlreiche F. sind von wirtschaftlicher Bedeutung. Als Futterpflanzen, die auch auf stickstoffarmen Böden gut gedeihen, werden verschiedene Klee-Arten (Trifolium), die Luzerne (Medicago sativa), Wicken(Vicia), die Esparsette (Onobrychis viciifolia) sowie, besonders auf Sandböden, die Serradella (Ornithopus sativus) und verschiedene Arten von Lupinen (Lupinus) angebaut. Die Samen vieler Arten werden als Nahrungsmittel verwendet, wie die Acker-, Pferde- oder Saubohne (Ackerbohne), Vicia faba, die Erbse, Pisum sativum, die Kichererbse, Cicer arietinum, und die Linse, Lens culinaris. Die Platterbse, Lathyrus sativus, und die Straucherbse, Cajanus cajan, werden in tropischen Gebieten als Gemüse-, Futter- oder Gründüngungspflanzen genutzt. Von wirtschaftlicher Bedeutung sind die in Südamerika beheimateten Bohnen, wie die Gartenbohne, Phaseolus vulgaris, oder die Feuerbohne, Phaseolus coccineus. Wichtige Kulturpflanzen sind auch die Sojabohne, Glycine max, und die Erdnuss, Arachis hypogaea. Als Färbepflanze wird der Indigo, Indigofera tinctoria, genutzt.

Unter den Gehölzen ist die Robinie, Robinia pseudoacacia, für die Aufforstung von Trockengebieten und Ödland von Bedeutung. Bekannte Ziersträucher sind der Goldregen, Laburnum anagryoides, und die Glyzine oder der Blauregen, Wistaria sinensis. Viele Arten werden als Heilpflanzen genutzt, z.B. das Süßholz, Glycyrrhiza glabra, und der Bockshornklee, Trigonella foenum-graecum.



Fabaceae:1 Gartenerbse (Pisum sativum): a Blüte, b Fahne, c Flügel, d Schiffchen, e Kelch, f Narbe, g Fruchtknoten, h Staubblätter. 2 Linse (Lens culinaris): a blühende und fruchtende Pflanzen, b Hülse, c Samen. 3 Erdnuss (Arachis hypogaea): a Pflanze mit Blüten und Früchten in verschiedenen Entwicklungsstadien, b Hülse im Längsschnitt

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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