Kompaktlexikon der Biologie: Ferritin
Ferritin, ein Eisenspeicherprotein, das aus 20-24 z.T. glykosylierten Proteinuntereinheiten besteht, die eine Hohlkugel bilden. Im Innern dieses Hohlraums mit ca. 8 nm Durchmesser können bis zu 5000 Eisenatome vor allem in Form von Eisenoxyhydroxidphosphat gespeichert werden. Im eisenfreien Zustand wird das F. als Apoferritin bezeichnet. F. und Hämosiderin sind die wichtigsten intrazellulären Eisenspeicherproteine; zusammen speichern sie bis zu 30 % des nicht unmittelbar benötigten Eisens. F. kommt in fast allen Geweben vor, besonders hohe Konzentrationen findet man in Leber, Milz und Knochenmark. Außer der Speicherfunktion hat F. auch eine Schutzfunktion, indem es die Zelle vor den toxischen Effekten des ionisierten Eisens schützt. Bindung und Ablösung des Eisens gehen mit Redox-Prozessen einher: Bei Bindung an F. wird Fe2+ zu Fe3+ oxidiert, bei der Abgabe wieder reduziert. Die Konzentration von F. im Serum gibt Auskunft über das Gesamtkörper-Eisen: Sie ist erniedrigt bei allen Formen von Eisenmangel, hingegen bei einer Reihe von Erkrankungen u.a. der Leber, bei akuten Leukämien oder auch bestimmten Tumoren erhöht.
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