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Kompaktlexikon der Biologie: Fischbandwurm

Fischbandwurm, Diphyllobotrium latum, mit bis zu 20 m Länge und 3000-4000 Proglottiden der längste Bandwurm (Cestoda) überhaupt. Die adulten Tiere leben im Darm Fisch fressender Säugetiere und des Menschen, wo der F. sich mit den zwei Sauggruben an der Darmwand festheftet. Die Eier gelangen über den Kot des Wirts ins Freie; wenn sie in Süß- oder Brackwasser gelangen, beginnt die Entwicklung zur Larve ( vgl. Abb. ). Nach einigen Tagen schlüpft ein mittels Cilien schwimmfähiges Coracidium, das als typische Hakenlarve der Bandwürmer eine Oncosphaera enthält. Das Coracidium wird von einem Kleinkrebs (erster Zwischenwirt) aufgenommen, in dessen Darm die Oncosphaera frei wird. Sie bohrt sich durch die Darmwand und entwickelt sich in der Leibeshöhle zum Procercoid. Nachdem der Krebs von einem Fisch (Barsch, zweiter Zwischenwirt) gefressen wurde, wächst das Procercoid in dessen Leber oder in der Muskulatur zum Plerocercoid heran, das die beiden Sauggruben und das Nervensystem ausbildet. Wird der Fisch von einem Säugetier (Endwirt) gefressen, heftet sich der Scolex an die Darmwand und beginnt, Proglottiden zu erzeugen. Wird der Fisch hingegen von einem Raubfisch (Hecht) gefressen, so reichern sich in diesem als drittem Zwischenwirt die Plerocercoide an.



Fischbandwurm: Entwicklungszyklus des Fischbandwurms (Diphyllobothrium latum). Der innere Kreis zeigt die Wirte, der äußere die jeweiligen Entwicklungsstadien

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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