Kompaktlexikon der Biologie: Fischer, Emil Hermann
Fischer, Emil Hermann, deutscher Chemiker, *9.10.1852 Euskirchen, †15.7.1919 Berlin; ab 1879 Prof. in München, 1881 in Erlangen, 1885 in Würzburg, seit 1892 in Berlin. F. ist Mitbegründer der Biochemie und lieferte bedeutende Arbeiten zur Chemie der Kohlenhydrate, Aminosäuren, Polypeptide, Proteine, Enzyme, Depside, Purine, Hydrazine und Gerbstoffe. 1891 führte er den Glycerinaldehyd als Bezugssubstanz zur Festlegung der Konfiguration bei Kohlenhydraten ein und entwickelte im gleichen Jahr die Fischer-Projektionsformel zur Wiedergabe der Konfiguration asymmetrischer Kohlenstoffatome. 1894 formulierte er das Schlüssel-Schloss-Prinzip der Enzym-Substrat-Reaktion (Stereospezifität). Er entdeckte zusammen mit J. von Mering (1849-1908) die narkotisierende Wirkung von Barbituraten und synthetisierte 1904 das Schlafmittel Veronal. Im Jahr 1902 erhielt er für seine bahnbrechenden Arbeiten über Kohlenhydrate und Purine den Nobelpreis für Chemie.
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