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Kompaktlexikon der Biologie: Fliegenpilz

Fliegenpilz, Amanita muscaria, Roter Fliegenpilz, Art der Blätterpilze (Agaricales) mit lebhaft rot (auch orange oder orange-gelb) gefärbtem Hut, der zumindest bei jungen F. weiße Flecken hat. Der Hutdurchmesser kann bis 20 cm betragen. Blätter, Fleisch und Stiel sind weiß. Letzterer hat eine große Manschette (Ring) und eine abgesetzte Knolle mit Warzen. Der F. ist von August bis November im Wald zu sehen.

F. enthalten als Giftstoffe Muscarin, die mengenmäßig vorherrschende Ibotensäure und das sehr giftige Muscimol, das vermutlich erst beim Kochen aus Ibotensäure entsteht. Da die Gifte insektizid wirken, wurden früher mit Milch übergossene F. als Fliegenköder benutzt (Name!). Die Vergiftungserscheinungen treten eine halbe bis etwa drei Stunden nach Genuss des F. auf und bestehen in gesteigerter Erregung, Muskelkrämpfen, Rauschzuständen mit Halluzinationen, Tobsucht; bei schweren Vergiftungen tritt Bewusstlosigkeit und schließlich der Tod ein. F. bzw. seine Gifte sind vermutlich eines der ältesten vom Menschen benutzten Halluzinogene.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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