Kompaktlexikon der Biologie: Fliegenpilz
Fliegenpilz, Amanita muscaria, Roter Fliegenpilz, Art der Blätterpilze (Agaricales) mit lebhaft rot (auch orange oder orange-gelb) gefärbtem Hut, der zumindest bei jungen F. weiße Flecken hat. Der Hutdurchmesser kann bis 20 cm betragen. Blätter, Fleisch und Stiel sind weiß. Letzterer hat eine große Manschette (Ring) und eine abgesetzte Knolle mit Warzen. Der F. ist von August bis November im Wald zu sehen.
F. enthalten als Giftstoffe Muscarin, die mengenmäßig vorherrschende Ibotensäure und das sehr giftige Muscimol, das vermutlich erst beim Kochen aus Ibotensäure entsteht. Da die Gifte insektizid wirken, wurden früher mit Milch übergossene F. als Fliegenköder benutzt (Name!). Die Vergiftungserscheinungen treten eine halbe bis etwa drei Stunden nach Genuss des F. auf und bestehen in gesteigerter Erregung, Muskelkrämpfen, Rauschzuständen mit Halluzinationen, Tobsucht; bei schweren Vergiftungen tritt Bewusstlosigkeit und schließlich der Tod ein. F. bzw. seine Gifte sind vermutlich eines der ältesten vom Menschen benutzten Halluzinogene.
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