Kompaktlexikon der Biologie: Formatio reticularis
Formatio reticularis, der phylogenetisch betrachtet alte Teil des Gehirns der Wirbeltiere (tritt erstmals bei den Amniota auf), der aus einer Masse weißer und grauer Hirnsubstanz besteht, die sich durch den Hirnstamm vom Rückenmark bis an die Grenze zum Zwischenhirn erstreckt. Die Funktionen der Neuronen der F.r. können vier Gruppen zugeordnet werden: 1) Sie dienen der Regulation der Eingeweidefunktionen und des inneren Milieus und steuern u.a. den Atemrhythmus. 2) Sie tragen zur Aufrechterhaltung der Lages des Körpers im Raum bei. 3) sie fungieren als Sensoren für die aktuelle Gesamtaktivität des Gehirns. 4) Sie vermitteln nahezu allen Gebieten des Vorderhirns ein zeitlich strukturiertes Aktivitätsmuster, das es erlaubt Schlaf- von Wachphasen zu unterscheiden und das beim Menschen Einfluss auf seinen Bewusstseinszustand nimmt.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.